Bürgermeisterbrief Januar 2016
Veröffentlicht am 24.02.2016
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
zu Beginn des neuen Jahres gebe ich Ihnen einen Bericht von unserem Neujahrsempfang, damit erhalten Sie eine Vorstellung davon, welche kommunalen Projekte im vergangenen Jahr realisiert wurden und im neuen Jahr umgesetzt werden sollen.
Am Anfang habe ich der im letzten Jahr verstorbenen Gemeindevertreter gedacht. Dies sind die Gemeindevertreter Wolfgang Sebastian, Heinz Föllscher und Gerhard Staack, der von 1993-1998 Bürgermeister unserer Gemeinde gewesen ist.
Unter den 130 Gästen des Neujahrsempfangs waren Vertreter von zwölf Vereinen, Bürger als Lesepaten, Ehrenamtliche der Rendsburger Tafel, des Gemeindearchivs und der Flüchtlingshilfe. Sie alle sind eine wertvolle Stütze unseres Gemeinwohls. Am Beispiel der Flüchtlingshilfe habe ich dies deutlich gemacht.
Ca. 110 Flüchtlingen werden zurzeit in unserem Ort durch unsere Verwaltung, dem Bauhof, der Feuerwehr aber insbesondere auch durch die vielen ehrenamtlichen Helfer als Einzelperson oder im Verein betreut. Und alles verläuft ohne großes Aufsehen, denn vieles spielt sich im Hintergrund ab. Eine wertvolle Hilfe ist die Rendsburger Tafel die mit Unterstützung der Kirchengemeinde betrieben wird. Als Gemeinde haben wir das DRK finanziell unterstützt, um die hervorragende Idee, einen DRK-Markt zu betreiben, wahr werden zu lassen.
Unsere Gemeinde ist damit gut aufgestellt, nur habe ich die Befürchtung, dass wir uns erst am Anfang der Flüchtlingsbewegung befinden. Daher frage ich mich: werden die ehrenamtlichen Helfer weiterhin bei der Stange bleiben? Ich behaupte Ja, wir schaffen das, aber nur dann, wenn alles getan wird, um sie bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit zu unterstützen. Und auch nur dann, wenn die Perspektiven ihres Handelns erkennbar werden, d.h. Erfolge, an denen man sich erfreuen kann, müssen sich einstellen.
Sicherlich, Integration ist eine mehrjährige Aufgabe, umso wichtiger ist es aber, den Flüchtlingen frühzeitig einen Start zur Integration zu ermöglichen, um ihnen eine Perspektive zu geben. Das schafft aber Verwaltung und Ehrenamt nicht allein. Die Integration in unserem Ort und am Arbeitsplatz gelingt nur, wenn verantwortungsvolles staatliches Handeln, betriebliches wie auch ehrenamtliches Engagement und natürlich die persönliche Anstrengung der Flüchtlinge selbst ineinandergreifen.
Wenn das gelingt, haben wir die Chance ehrenamtliches Engagement nachhaltig zu gestalten. Deshalb müssen wir gemeinsam mit aller Kraft fordern:
Wir benötigen schnellere Asylverfahren, weiteren Wohnraum und den nicht nur für Asylbewerber, eine schlanke Integration über den Arbeitsmarkt sowie Perspektiven mit denen die weitere Entwicklung aufgezeigt wird.
Dieses aktuelle Thema habe ich bewusst an den Anfang meiner Begrüßung gestellt, um deutlich zu machen, dass alle diejenigen, die sich ehrenamtlich engagieren im Verein oder als Einzelperson eine wertvolle Stütze unserer Gesellschaft sind. Dafür haben sie einen öffentlichen „Applaus“ verdient.
Im Rückblick auf das vergangene Jahr habe ich festgestellt, dass alle geplanten Projekte bis auf die Aussichtsplattform, deren Realisierung durch einen Bürgerentscheid gestoppt worden ist, in die Tat umgesetzt worden sind. Darunter die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik, eine weitere Sanierung unserer Gemeindewohnungen, die ÖPNV-Verbindung nach Schülldorf, ein neuer Trinkwasserbrunnen mit dem wir eine hervorragende Trinkwasserqualität erzielt haben und ein neues Gewerbegebiet, in dem bereits erste Ansiedlungen stattfinden. Das Gebäude der VR-Bank haben wir erworben um dort zusätzliche Kinderbetreuung zu ermöglichen. Nachdem alle Bauplätze auf dem Lerchenberg zwischenzeitlich veräußert worden sind, haben wir neue Wohnbauflächen hinter der Königsberger Straße erworben.
In diesem Jahr werden diese Grundstücke erschlossen, so dass ca. 40 Neubauten dort entstehen können. Außerdem soll das Wohnprojekt für Demenzerkrankte in Kombination mit einer Tagespflegeeinrichtung und weiteren Seniorenwohnungen realisiert werden. Hinsichtlich der Entwicklung der Dorfstraße ist im letzten Jahr mit Beteiligung vieler Bürger ein Entwicklungskonzept erstellt worden. Dieses wird nun Grundlage für einen Gestaltungswettbewerb, durch den ein Planungsbüro ausgewählt wird, um eine Entwurfsplanung zu erstellen. Hinsichtlich der ÖPNV-Anbindung nach Schülldorf soll als Alternative eine Bürgerbus-Anbindung realisiert werden. Da das Interesse für eine Hotelansiedlung nach wie vor vorhanden ist, und der sehr erfolgreich betriebene Wohnmobil- Stellplatz eine Erweiterung erfahren soll, werden die weiteren Vorbereitungen dafür getroffen. Dafür sind Fördermittel in Höhe von 70 % beantragt worden.
Die aufgezeigten Ziele für dieses Jahr schaffen gute Voraussetzungen um unseren Ort weiter zu entwickeln zum Wohle der hier lebenden Menschen!
Wir werden mit den vorgesehenen Maßnahmen, Standortvorteile und Touristische Potenziale nutzen, dabei gleichzeitig die örtliche Infrastruktur verbessern, zusätzliche Arbeitsplätze schaffen und letztendlich zusätzliche Steuereinnahmen für unsere Gemeindekasse generieren.
Es liegt nun an uns allen die Weichen zur Entwicklung unseres Ortes zu stellen oder einen Spruch von Albert Einstein wahr werden zu lassen: „Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
Mit freundlichen Grüßen
Eckard Reese
Bürgermeister